Erstmals keine 3 Punkte
BVL bleibt Spitzenreiter mit 28 Punkten
Zwei recht unterschiedliche Halbzeiten bekamen die Zuschauer des bereits gestern (11.10.) ausgetragenen Heimspiels unserer 1. Mannschaft gegen Grün-Weiß Anreppen zu sehen. Einer höhepunktarmen ersten Halbzeit folgte im zweiten Spielabschnitt eine Achterbahnfahrt, welche sich auch gut auf der heimischen Herbstkirmes gemacht hätte.
Dabei bot sich dem regelmäßigen Beobachter von BVL-Spielen in den ersten 45 Minuten ein bekanntes Bild: Ein tief stehender Gegner, der sich ausschließlich auf das Verteidigen des eigenen Tores beschränkt und ein bemühter Tabellenführer, der die Lücken im Defensivverbund sucht. Diese wurden jedoch zu selten gefunden bzw. gerissen, so dass man zwar durch Abschlüsse von Can Altun (11.), Cagatay Karaca (19.) und Maurice Malak (27.) logischerweise ein Chancenplus hatte. Richtig gefährlich wurde es dabei aber kaum. Die beste Möglichkeit hatte noch Mohamed Lamine Soumah, der aber freistehend aus spitzem Winkel den Ball in die Arme des Gästekeepers Vogler schob (43.). Der ließ sich, wie auch seine Mannschaftskollegen, auffällig oft Zeit, wenn es um die Spielfortsetzung ging. Die Marschroute der Grün-Weißen war mehr als offensichtlich: Tempo verschleppen, Zeit von der Uhr nehmen und möglichst lange die Null halten. Legitim, aber auch nicht unbedingt ein Beitrag zur Attraktivität eines Fußballspiels.
Die zweite Hälfte sollte dann aber noch das Eintrittsgeld wert sein. Zunächst war es erneut Soumah, der die erste Chance bekam. Und die hätte zum 1:0 führen müssen, er scheiterte allerdings völlig freistehend aus kurzer Distanz an Vogler (47.). Den Führungstreffer leitete dann einmal mehr der in den letzten Wochen konstant starke Malak ein. Sein Flankenball fand Kapitän Miki Bas am zweiten Pfosten, der legte per Kopf gefühlvoll ab für Karaca, welcher wiederum wenig Mühe hatte, das Leder ebenfalls per Kopf über die Linie zu drücken (63.).
Nun mussten die Gäste mehr investieren, um für Zählbares infrage zu kommen und das tat dem Spiel aus objektiver Sicht gut. Nur kurz nach dem Führungstreffer rieben sich die BVL-Fans unter den Zuschauern verwundert die Augen, denn der bis dato souverän agierende Schiedsrichter pfiff einen Handelfmeter gegen Richard Rahim, der das Spielgerät aus kurzer Distanz an der Strafraumgrenze nach einem Kopfballduell an den angelegten Arm bekam. Per Strafstoß stellte Marlon Lippe auf 1:1 (65.). Doch die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Der eingewechselte Markus Witmann wurde im gegnerischen Strafraum mustergültig von Rahim bedient, zog an seinem Gegenspieler vorbei und wurde dann klar gelegt. Den fälligen Foulelfmeter nutzte Karaca gewohnt souverän für seinen Doppelpack und das 2:1 (68.).
Das Spiel wurde seitens der Gäste nun immer ruppiger geführt, was der Unparteiische nur bedingt einzugrenzen wusste. Einig war man sich dann aber in der 78. Spielminute, als der bereits verwarnte Rathert an der Seitenauslinie Witmann übel umsenste und dafür die Ampelkarte gezeigt bekam. Hier wäre auch glatt rot eine Überlegung wert gewesen.
Mit einem Mann mehr auf dem Feld schien man das Geschehen nun noch besser im Griff zu haben, doch dann gab es Freistoß am eigenen Strafraum. Bas spielte zwar mit seiner Grätsche klar den Ball, Lippe durfte aus rund 18 Metern trotzdem ran und fand mit seinem Schuss irgendwie die Lücke in der BVL-Mauer. Zwischen den Köpfen hindurch rauschte der Ball in Richtung Tor und Julian Gabriel konnte letztendlich auch nichts mehr am Einschlag ändern (82.). Ein 2:2, das mit Blick auf die einzigen beiden Gästemöglichkeiten nicht zum Spielverlauf passte.
Und so war es nur verdient, dass zwei weitere Einwechselspieler die erneute Führung besorgten. Adebola Adejoju hatte aus der Distanz abgezogen, Vogler konnte nur mit Mühe abwehren und Agassi Ratnasingam setzte den Nachschuss humorlos unter die Latte (84.). Die Moral des GWA schien nun endgültig gebrochen und mit dem vierten Tor wäre das Spiel wohl auch faktisch entschieden gewesen. Die Möglichkeit dazu gab es auch, denn Ratnasingam spielte eine Hereingabe präzise auf Joker Leon Markman. Der stoppte das Leder im Zweikampf mit dem Torwart und legte gut ab für Noel Hirschberg. Doch sein Schuss fand nur den Weg an die Querlatte (86.) und so kam, was kommen musste. Ein Freistoß für Anreppen aus dem Halbfeld sollte wohl die letzte Möglichkeit auf Zählbares sein. Kapitän Janosch Kersting setzte sich am langen Pfosten im Luftkampf tatsächlich durch und sorgte für eine große Jubeltraube beim Gegner (89.).
Ein aufgrund der zweiten Halbzeit rasantes 3:3 bedeutet die ersten Punktverluste für unsere Jungs. Einen großen Vorwurf konnte das Trainerteam seinen Mannen jedoch nicht machen. Ein destruktiver Gegner hat aus seinen wenigen Möglichkeiten in Form von ruhenden Bällen das Maximum herausgeholt und entführt äußerst schmeichelhaft einen Punkt aus dem Kurwald. Mund abputzen und weitermachen ist die Devise. Am Donnerstag gastiert man im Kreispokal beim SV Marienloh und da wird es definitiv einen Sieger geben.
Bericht: ML
Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für Ihr Interesse!